Viele Köpfe – dieselbe Idee. Tatsächlich kommt es sehr oft vor, dass man eine Idee verfolgt, um dann festzustellen, dass jemand zuvor bereits diese oder eine sehr ähnliche Idee zu einem Schmuckdesign hatte. Um Ressourcen zu schonen und nicht das geistige Eigentum von anderen zu verletzen, gehört für uns daher eine Marktrecherche zum Prozess. Das passiert, sobald die Idee grob skizziert ist und von uns als interessant bewertet wurde. Dieser wichtige Schritt garantiert unter anderem, dass all unsere Schmuckdesigns neu und eigenständig sind. Quasi eine Art Designer Kodex.
Wenn wir uns ein Thema, wie zum Beispiel – Entwurf eines modernen Siegelrings – stellen, dann beginnt in unseren Köpfen ein pausenloser Prozess der Inspirations- und Ideenfindung. Es ist wie eine offene Frage, auf die es eine Antwort zu finden gilt. Dabei entstehen gute Lösungen während der Arbeit, in dem wir viele Entwürfe erstellen, diese ausarbeiten, bewerten, wieder verwerfen. Das ist ein produktiver und aktiver Prozess.
Und manchmal scheint eine neue Idee wie aus dem Nichts zu kommen. Jeder, der nach kreativen Lösungen mal gesucht hat weiß, dass in so einem Prozess das Unterbewusstsein nie aufhört zu arbeiten. Das sind passive Denkprozesse, die unauffällig im Hintergrund laufen. Und so kommt es, dass die Antwort plötzlich "auf der Hand liegt".
Von der Skizze über ein 3D Modell am Computer, bis zum Guss und dann zurück zur Werkbank. Wir zeigen dir die einzelnen Schritte zur Realisierung unserer minimalistischen Siegelringe und Schmuckdesigns.
Skizzen sind für Designer auch heute noch das effizienteste Mittel, um Ideen, die im Kopf entstehen festzuhalten und greifbar zu machen. Erst mit Skizzen kann man die Idee kommunizieren und mit anderen teilen. Oft sind die ersten Zeichnungen noch sehr grob und ohne Details. Dieses Vorgehen gleicht am ehesten einem Bildhauer, der zuerst die groben Volumen herausarbeitet, um dann Schritt für Schritt feiner zu detaillieren. So finden wir zum Beispiel die optimalen Proportionen für ein bestimmtes Schmuckdesign.
Skizzen können heute direkt mit dem Stift auf einem Display gezeichnet werden. Oft entstehen Ideen jedoch sehr spontan und das klassische Papier oder die Serviette im Restaurant sind dann sofort greifbar.
Wie bereits erwähnt, kommt das Design unseren modernen Siegelrings aus der Form der Manschettenknöpfe OVAL. Das heißt, dass das grobe Ziel relativ früh feststeht und wir konzentrieren uns beim Entwerfen auf die Details. Wie setzen wir diese eigenständige, ovale Fläche klar in Szene und wie schaffen wir gleichzeitig eine harmonische, elegante Verbindung zu einem Ring?
Um solche Detail-Fragen zu klären bauen wir mehrere 3-dimensionale Computermodelle. Jetzt sind die Flächen und Formen sehr präzise und deutlicher zu sehen. Aber noch kann man die Ringe weder anfassen noch anlegen. Wir entscheiden uns für 3 verschiedene Design-Varianten, die einen nächsten Schritt gehen – Bau der ersten Metall-Prototypen.
Die Stahl-Prototypen lassen wir nach unseren Computer-Daten 3D-drucken und erhalten dann Metallringe, die erstmal eine grobe Oberfläche aufweisen. Endlich können wir die Ringe bzw. Schmuckdesigns anfassen und anlegen und somit wichtige ergonomische Fragen klären: Ist die Wandstärke angenehm zu tragen? Nicht zu dick oder zu dünn? Fühlt sich die Breite der Ringschiene bequem am Finger an? Oder sollte sie schmaler sein?
Dank dieser ersten Modelle können wir eine kleine Umfrage im Freundeskreis machen und erfahren welches der Entwürfe am besten ankommt. Entsprechend der Erkenntnisse optimieren wir das Design bzw. Computermodell und gehen damit in die Guss-Produktion.
Für den Guss braucht man ein exakte Abbildung des fertigen Rings – ein Urmodell – und zwar jeweils ein Urmodell in jeder Größe, die wir später den Kunden anbieten möchten. Dieses Modell wird aus Hartschaum (einem verfestigten Arbeitsschaum, der zumeist aus Polyurethan besteht) gefräst oder 3D gedruckt und vom Goldschmied in Handarbeit so nachbearbeitet, dass es perfekt dem Entwurf entspricht. Das Urmodell wird nur einmal benötigt um die Formen für den Guss-Prozess zu erstellen.
Das Gießen von Silber oder Gold erfordert nicht nur das Schmelzen des Metalls und das Einfühlen in eine Form, sondern vorab viele vorbereitende Arbeitsschritte. Das Urmodell (orange) wird nun mit flüssigem Siliconkautschuk umgossen. Nach dem Aushärten ist die Gummiform (grau) fertig. In die Gummiform wird nun das Wachs (blau) eingegossen. Es werden an dieser Stelle so viele Wachsmodelle hergestellt, wie die Anzahl der zu produzierenden Ringe ist. Einzelne (blaue) Ringe aus Wachs befestigt man an einem sogenannten „Wachsbaum“, welcher dann in eine gipsähnliche Masse eingebettet wird. Nach dem Aushärten wird das Wachs ausgeschmolzen bzw. ausgebrannt. Die Gussform ist nun hohl und bereit für den Feinguss aus Silber oder Gold.
Da die gegossenen Ringe eine matte (Gips-)Struktur aufweisen, werden sie von den Goldschmieden aufwendig von innen und außen geschliffen und poliert und somit auf Hochglanz gebracht. Im letzten Schritt werden unsere aus Messing gegossenen Siegelringe galvanisch vergoldet und die Edelmetall-Ringe mit einer Punzierung versehen, die über die Reinheit/Anteile des Edelmetalls Auskunft gibt. Zum Beispiel bei Sterling Silber ist das – „925“-Prägung. Fertig ist ein moderner Siegelring!